Martinho da Vila ist der bedeutenste Komponist der Sambaschule Vila Isabels. Obwohl er nicht in Vila Isabel geboren ist, fühlt er sich dort heimisch und wird von den Einwohnern liebevoll "unser" Martinho genannt.
Martinho da Vila wurde nicht in Vila Isabel geboren, sondern am 12. Februar 1938 in der Cidade de Duas Barras (Bundesstaat Rio de Janeiro) mit dem Namen Martinho José Ferreira.
Bereits mit 13 Jahren gehörte er der Sambaschule Aprendizes da Boca do Mato (Lehrlinge des Mundes des Busches) an. Mit 15 schreib er seinen ersten Samba, mit 19 sein erstes Sambaprogramm.
Zunächst war er mit Amália verheiratet, mit der er drei Kinder hat. Später, die Ehe war längst geschieden, lernt er er Lícia Maria Maciel Canine kennen, die in Martinho und in vila Isabel verliebt war. Dort nannte man sie Ruça, a da Vila (die Fröhliche, die aus Vila). Sie wurde später Präsidentin der Sambschule Vila Isabels, u.a. auch im Jahr 1988.
1988 war ein besonderes Jahr für Brasilien, Vila Isabel, die Sambaschule und Martinho da Vila. Es war das hunderjährige Jubiläum der Abschaffung der Sklaverei in Brasilien. Martinho, ein Verteidiger der schwarzen Rasse und Vorkämpfer gegen Rassismus und Diskriminierung verfasste für die Sambaschule das Programm von 1988: Kizomba, a Festa da Raça (Kizomba, das Fest der Rasse). Mit diesem Programm Vila Isabel den Wettstreit der Sambaschulen.
Martinho, der zu Ehren seines geliebten Viertels den Namen "da Vila" annahm, verfasste mehr als zehn Karnevalsprogramme für die Sambaschule.
Er setzte und setzt sich nach wie vor für die Rechte der Schwarzen in Brasilien und Afrika ein, wo er den Status eines Sonderbotschafters innehat.
Martinho da Vila verfügt über eine eigene ausführliche Website (auf Portugiesisch): http://www.martinhodavila.com.br
Hier ein Auszug aus dem Karnevlasprogramm von 1988, Kizomba, a Festa da Raça:
Valeu, Zumbi |
O grito forte dos Palmares |
Que correu terras, céus e mares |
Influenciando a abolição. |
Zumbi valeu |
Hoje a Vila é Kizomba |
É batuque canto e dança |
Jongo e Maracatu |
Vem, minininha, pra dançar o Caxambu. |
Ôô, ôô, nega mina |
Anastácia não se deixou escraviar |
Ôô, ôô, Clementina |
O pagode é o partido popular. |
O sacerdote ergue a taça |
Convocando toda a massa |
Neste evento que congraça |
Gente de todas as raças |
Numa mesma emoção |
Esta Kizomba é nossa contribuição. |
Que magia |
Reza, ajeum o orixás |
Tem a arte e a bararura |
E o bom jogo de Cintura |
Faz valer seus ideais |
E a beleza pura de seus rituais. |
Ver a lua de Luanda |
Para iluminar a rua |
Nossa sede é nossa sede |
De que o apartheid se destina. |
Valeu! |